Helden müssen fallen

Warum malen die Menschen keine Peacezeichen mehr?
Warum so wenig Herzchen, warum so wenig Smilies?
Warum fällt uns kaum mehr ein, als zu kritisieren, die schlechten Seiten von jemanden zu benennen, anstatt seine guten hervorzuheben?
Warum sind wir immer gegen etwas, anstatt für etwas anderes?
Warum gegen Atomstrom, anstatt für erneuerbare Energien?
Warum gegen Krieg, anstatt für Frieden?
Warum gegen Hass, anstatt für die Liebe?

Ist nicht Dagegen-sein Hass? Und ist nicht Dafür-sein Liebe?

Ben ist dafür. 2000 so und so viele Kilometer machen ihn nicht zum Helden, geschweige denn unbesiegbar. Ein Held ist in Wahrheit nicht mehr als ein Mensch, der FÜR etwas ist. Ben ist FÜR etwas.

Trotzdem muss er sich mit den gleichen Umständen, Lebenserfahrungen, Schwierigkeiten usw. auseinandersetzen, wie jeder von uns.

Und Gott sei dank fällt er ab und an. Denn wenn unsere Helden nicht fallen würden, könnten wir nur zu leicht behaupten, dass wir es eben gar nicht versuchen brauchen mit dem Heldentum, weil ein Held ja von der Natur bevorzugt sei.

So ist es aber nicht. Ben ist nicht bevorzugt. Das zeigt seine aktuelle Situation deutlich. Es läuft überhaupt nicht. Alles ist anstrengend und frustrierend.

Ben´s Wanderung hat neben der materiellen Spendensammlung das Ziel dazu einzuladen, uns wieder mehr FÜR Werte, anstatt gegen Werte anderer einzusetzen. Jeder von uns ist ein Held, sobald er sich FÜR etwas Nobles, FÜR ein höheres Ideal einsetzt.

Und so sind wir auch alle Helden, ohne dass wir Kilometer um Kilometer laufen müssen. Wir müssen nur da sein wo wir sind und uns hier und jetzt wieder trauen über die Freundschaft zu sprechen, kleine Herzchen zu malen und Wärme und Liebe auszustrahlen, auch wenn es mal nicht so gut läuft.

frustriert

Ben ist frustriert. Gestern ist neben seinen körperlichen Leiden alles ordentlich nass geworden. Innerlich nasse Schuhe sind wie Schmirgelpapier, nach ein paar Kilometern sind die nächsten Blasen sicher. Nicht zu sprechen von den Schwierigkeiten in einer schlammigen Landschaft einen Platz zu finden, der halbwegs Zelt-platz geeignet ist.

Die Dunkelheit bringt Ben zusätzliche Sorgen, da sich in den Naturgebieten in denen er unterwegs ist einige Jäger aufhalten und er fürchtet in der morgendlichen Dunkelheit verwechselt zu werden. So sieht man ihn nun morgens früh in spanischen Landschaften mit einem weißen Care T-Shirt um den Kopf gebunden um zumindest irgendwie aufzufallen.

Es läuft nicht

Körperliche Leiden machen Ben zu schaffen. Unter Schmerzen lässt sich nicht gut wandern. Warum er diese Schmerzen hat, weiß er auch nicht. „Mein Körper spielt irgendwie verrückt.“, schreibt er.

Schöne Berge, ein toller Wald und nette spanischen Menschen haben den Tag dann doch noch irgendwie gerettet.

Polizeikontrolle

Gegen 13 Uhr stand Ben auf einer Brücke und beobachtete Fische. Aber so wie Ben die Fische beobachtete, so wurde er selbst beobachtet. Ein spanische Polizist, mit einem Motorroller bereift, bat Ben um seine „Documentos“.

Ben jedoch sagte er, „Nix Documentos“, natürlich äußerst freundlich, wie es sich für jemanden gebührt, der den Frieden im Herzen trägt. Er betonte, er habe keine (sein Pass ist tatsächlich abgelaufen) und so hielt der Polizist Rücksprache mit seinem Funkgerät. Wir wissen nicht was das Funkgerät geantwortet hat, da Ben der spanischen Sprache nicht mächtig ist, aber schließlich verabschiedete sich der Polizist nach ein paar Momenten und der Ben durfte weiter Fische beobachten.

Magie? Siesta? Was war da los?

Funkstille

Ben hat sich entschieden heute sein Handy aus zu lassen, zu fasten und Müll, den er unterwegs findet aufzusammeln, um einen Beitrag zu einer schöneren Welt zu leisten.

Weiter hat er gestern berichtet, dass ihm die frühe Dunkelheit zu schaffen macht, er sich in manchen Moment recht einsam fühlt und nun alltäglich bereits gegen 18Uhr seinen Zeltplatz ausgemacht haben muss.